In Lünen fehlen bezahlbare Wohnungen – das ist unübersehbar. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich Ihre Berichterstattung zu diesem Thema.
Deutlich wird in ihrem Bericht, es gibt durchaus Potentialflächen für den Wohnungsbau in unserer Stadt und es gibt ja an der einen oder anderen Stelle durchaus mittelfristige Perspektiven (Am Friedhof, Preußenhafen, Sedanstraße). Die SPD-Fraktion sieht den Bedarf zusätzlicher Wohnungen/Wohnbauflächen in allen Bedarfsgruppen von kleineren Azubi- oder Studentenwohnungen, über geförderte Wohnungen, barrierefreien Wohnraum, Servicewohnen bis hin zu hochwertigen Eigenheimen.
Insofern sollte man die trotz schwieriger Marktlage jüngsten und aktuellen Aktivitäten der Lüner Wohnungswirtschaft nicht unbeachtet lassen. In Niederaden, Horstmar, Beckinghausen und Lünen-Süd wurde ebenso attraktiver und auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen, wie im Zuge des Quartiersumbaus in der Geist. Neuer Wohnraum entsteht gerade auf der ehemaligen Mercedesfläche, dem Grundstück der ehemaligen Hauptschule in Wethmar und dem ehemaligen Sportplatz in Wethmar – es reicht aber nicht!
Während die Wohnungswirtschaft ebenso wie private Investoren vielfach trotz schwieriger Marktlage in den Startlöchern stehen, vereiteln nicht selten Bürokratismus und/oder ein restriktives Verwaltungshandeln die Aktivierung vorhandener Wohnbauflächen. Besonders deutlich wird dies an der größten kommunalen Wohnbaufläche an der Sedanstraße: Seit dem Abriss der Gartenlauben 2017 und dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan sind die besten Jahre der Niedrigzinsphase und günstigerer Baupreise verstrichen. Vielen Familien wurde so der Traum vom eigenen Heim in Lünen vereitelt. Sie wanderten in Nachbarstädte ab, wo Wohnbauflächen pragmatischer entwickelt wurden. Heute belasten steigende Zinsen, hohe Baukosten, den Marktgesetzen folgend höhere Grundstückpreise ob des geringen Angebots sowie die unsichere Wirtschaftslage und zusätzliche Klimaschutzauflagen den Wohnungsbau.
Die Stadt Lünen muss hier Verantwortung übernehmen und bezahlbaren Wohnraum schaffen – nicht unter der Prämisse von Gewinnmaximierung, sondern im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Die Sedanstraße bietet aus unserer Sicht nach vielen Jahren die Möglichkeit dem gerecht zu werden – wir dürfen hier keine weitere Zeit verlieren, es muss endlich vorangehen. Deshalb sprechen wir uns für eine pragmatische Vermarktung aus, die Orientierung für eine schnelle Aktivierung der Wohnbauflächen muss hier eindeutig die Interessen der Wohnungswirtschaft und privater Investoren im Fokus haben. Wir wollen, dass an der Sedanstraße möglichst schnell Wohnraum entsteht. Wir wollen, dem Prinzip „bezahlbarer Wohnraum für alle“ mit der Sedanstraße auch bauwilligen Lüner Familien die Möglichkeit geben, in Lünen zu bauen
Wir setzen uns deshalb insbesondere auch für soziale Komponenten bei der Grundstücksvermarktung (Kinder-, Familien-, Residentenbonus beim Grundstückspreis) ebenso ein, wie wir den Erwerbern gerne die Wahl zwischen einem Grundstückskauf und einer Erbpacht einräumen wollen.
